Recap TechEd 2020: SAP Data Warehouse Cloud
Die TechEd 2020 wurde heuer erstmals online und gratis abgehalten. DIE Technologie-Messe der SAP ist sehr beliebt bei uns Nerds aber auch bei vielen anderen IT-Interessierten. Die Highlights: Detaillierte Präsentation der Themen aus allen SAP-Bereichen inklusive aufschlussreicher Demos. Product Manager und Entwickler gaben Ein- und Ausblicke auf zukünftige Entwicklungen und Road Maps.
Ich möchte schon anmerken, dass ein Live-Event mehr „Flair“ als eine Online-Veranstaltung hat. Die persönliche Komponente fehlt einfach: mit anderen Teilnehmern durch die Hallen zu streifen, auf der Suche nach Räumen und Vorträgen – so kommt man auch ins Plaudern. Und nicht zu vergessen, die Entwickler persönlich zu treffen und das eine oder andere Hoppala bei einer Live-Demo zu erleben. Ganz zu schweigen von den Abendevents...
Kein Nachteil ohne Vorteil:
Denn wer die TechEd 2020 verpasst hat oder an parallellaufenden Vorträgen nicht teilnehmen konnte, kann diese auch jetzt noch nachhören!
Aber zurück zum Inhalt:
Ich habe mir diesmal die SAP Data Warehouse Cloud vorgeknöpft. Und wenn Sie sich (so wie ich) nun fragen, wofür diese gut sein soll, dann lesen Sie bitte weiter.
Ich möchte einen kurzen Überblick geben und wer mehr darüber erfahren möchte, findet am Ende meines Blogs weiterführende, spannende Links.
Zunächst zu zwei zentralen Frage:
- Wie positioniert die SAP, die SAP Data Warehouse Cloud zu On-Premises Lösungen?
- Ist unser bekanntes BW oder BW/4HANA schon Geschichte?
Hier kann ich gleich Entwarnung geben, ein ganz klares Nein von SAP! Ganz im Gegenteil, die Wartung von BW/4HANA läuft auf jeden Fall bis 2040.
Diese Folie taucht in jedem TechEd BW Vortrag auf (hier aus dem ANA108 Vortrag) und positioniert BW/4HANA und SAP HANA for SQL DWH als On-Premises Lösung.
source: SAP
So, das wäre geklärt, wozu aber eine SAP Data Warehouse Cloud?
Die Antwort ist simple und einleuchtend: die bestehende BW/4HANA Lösung ist zum Großteil IT-getrieben. Änderungen im Datenmodell müssen von Administratoren durchgeführt werden, Daten laden ebenfalls. Hier steht ganz klar „Freedom" des Business gegen „Governance“ durch die IT/BI in Konflikt. Mit der Data Warehouse Cloud möchte SAP diesen Konflikt auflösen: die Business User bekommen eine Lösung, die ohne IT bedient werden kann, hin zu „business oriented“ anstatt „IT oriented“.
Was heißt das jetzt im Detail und in der Praxis?
Wie auch bei der SAP Analytics Cloud bietet die SAP eine intuitive, state-of-the-art Oberfläche, in der sämtliche Aufgaben mit Drag & Drop ausgeführt werden. Die zentrale Idee ist, dass ein Business User einfach auf Daten zugreifen kann, diese dann an seine Bedürfnisse anpasst, mit anderen Quellen verknüpft und anschließend die integrierte SAP Analytics Cloud benutzt, um ansprechende Berichte zu gestalten. Sie ist direkt über den Story Builder in der Oberfläche ausgewählt.
Zugegeben, die Demos sind sehr bestechend: ausgehend von einem Space, also einem Arbeitsbereich, legt der User fest, wer die Daten sehen darf und welche Quellen eingebunden sind. Gerade bei den DataSources hat die SAP ganze Arbeit geleistet. Das Ziel ist, alle Arten von strukturierten und unstrukturierten Datenquellen mit ein paar Klicks einzubinden.
Das Data Modeling erfolgt im nagelneuen Data Builder. Auch hier sehr intuitiv und falls nötig mit Scripting (standard Python 3 scripting language), wobei die grafischen Möglichkeiten sehr umfangreich erscheinen.
Auch eine weitere Lösung bittet SAP an: es gibt einen Business Catalog als Grundlage für Business User, um Objekte zu finden, anzulegen, zu ändern und zu definieren. Das gibt es in dieser Form in BW/4HANA nicht.
Natürlich wird auch wieder Business Content ausgeliefert, auch in BW/4HANA, eine der Stärken der SAP.
Eine Folie möchte ich noch mit auf den Weg geben. Diese zeigt aus meiner Sicht die Einschränkung eines BW/4HANA und wie SAP diese Mankos mit der SAP DWC ausgleichen möchte (auch von ANA108).
source: SAP
Über Schlagworte „democratize data and information access“ muss ich schmunzeln. Allerdings lassen sich die genannten Argumente hin zu mehr „Business User Power“ nicht entkräften. Die SAP DWC kann einen guten Beitrag leisten.
Auch wenn die heurige TechEd Online-Edition mit gewohnter SAP-Ordentlichkeit durchorganisiert war – wünsche ich mir für das kommende Jahr wieder einen Live-Event.
An der SAP DWC bleibe ich auf jeden Fall dran und ich werde weiter darüber berichten. :-)
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Autor
Irene Preiner
Wenn es um Data Warehousing & Reporting geht, ist Irene Preiner die Frau bei SRB. Sie betreut dazu Unternehmen vor allem aus den Bereichen Metall, Produktion, Versicherung und Pharma.
Als eine langjährige Mitarbeiterin durchlief sie seit 2003 viele verschiedene Bereiche und hat ihr Know-how nach dem Elektronik Studium stetig erweitert.
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