Baby-Artikel-Hersteller ganz erwachsen: MAM-Reporting ist live!
Vielfache Quellen, ein Reporting – auf diesen kurzen Nenner lässt sich das ambitionierte SAP-Datasphere-Projekt mit dem Baby-Artikel-Hersteller MAM zusammenfassen. Was dahintersteckt und welche Erfolge erzielt wurden, lest Ihr hier.
Mit 1. Jänner 2025 ist MAM mit SAP S/4HANA Private Cloud, Datasphere und SAP Analytics Cloud (SAC) live gegangen.
Über Datasphere haben wir bereits in diesem Blogbeitrag berichtet. Heute möchten wir nun unseren Blick noch etwas ausweiten, und zwar auf das gesamt Reporting.
Und wie das jetzt bei MAM aussieht, das möchte ich Ihnen hier nun im Folgenden kurz skizzieren.
Die Hauptdatenquelle für das MAM-Reporting ist S/4. Aufbereitet via CDS Views werden die Daten in Datasphere zur weiteren Verarbeitung geladen oder live übergeben. In den allermeisten Fällen zumindest.
Wie aber auch in der Grafik zu sehen ist, werden Daten auf verschiedene Art und Weise konsumiert – je nach Zielgruppe und Anwendungsbereich. In manchen Fällen ist einfach die gute, alte Excelliste der beste Weg, in einem anderen Fall Power BI. All dies muss abgebildet werden – und das wird es auch. Das allerdings sind „Exoten“, denn klar gesagt werden kann: SAC ist das Auswertungstool Nummer 1. Hier wird geplant und dargestellt.
Soweit der erste Überblick. Gehen wir nun ein bisschen ins Detail.
Datasphere als Datendrehscheibe
Datasphere ist für MAM die zentrale Datendrehscheibe. Hier läuft alles zusammen. MAM verfügt dabei über ein zweistufiges System: eine Entwicklungs-Datasphere und eine Produktiv-Datasphere.
Es gibt einige Spaces, zum Beispiel:
- „MAM“-Space: Dieser zentrale Space dient als Basis für die S/4-Daten und unterhält die Verbindungen in die Quellsysteme. Von hier aus wird dann in die anderen Spaces geshared.
- Niederlassungs-Spaces: Es hat sich als schlau erwiesen, für jede Niederlassung zusätzlich einen eigenen Space anzulegen. Hier werden spezifische Datenstrukturen abgebildet, die dann sehr einfach mit dem entsprechenden Zugriff nur für diese Niederlassung versehen werden.
- Planungs-Space: Die Planungsdaten, die aus der SAC kommen, werden in einem extra Space gehalten. Dies funktioniert derzeit via Import.
- Berechtigungstabellen-Space: Die Berechtigungstabellen sind in einem eigenen Space abgelegt. Hier haben nur wenige MitarbeiterInnen der Zentrale Zugriff.
- SAP-Content-Space: Hier landet SAP Content, wenn er aktiviert wird.
- Test-Space: Hier ist Raum für „Spielereien“.
Wie so ein Datenmodell in einem Space aussehen kann, sehen Sie hier. Das sind die Materialbewegungen, mit allen darunterliegenden Tabellen & Views – dargestellt über die Dependency Analysis zum Analytic Model.
Das System ist, dank der klaren Entwicklungsrichtlinien, sehr gut strukturiert und sauber aufgebaut. Im zentralen Space gibt es 248 Tabellen (lokal als auch remote), 231 Views (grafische sowie SQL) und 21 Analytic Models. Und es werden laufend mehr.
SAC als Planungs- und Reportingtool
Die SAC dient als Planungs- und als Reportingtool. MAM setzt hier auf ein dreistufiges System:
- Public Entwicklungstenant: Hier wird entwickelt und getestet.
- Privat (dedicated) Testtenant: Der dedicated Tenant bietet die Möglichkeit, Updates mehrere Wochen vorher zu bekommen, um vorab zu testen. Das ist speziell für die Planung wichtig.
- Public Produktivtenant: Dieser Tenant enthält alle fertigen Stories und die Produktiv-Planung.
Besonders zentral ist die SAC-Planung für Sales & Operations. Hier werden Daten aus S/4 eingespielt, ergänzt, geplant und auch wieder retour ins S/4 gebracht.
Für MAM war dies ein großer Schritt in die Zukunft: Die SAC-Planung löst die bisherige Excel-Planung ab. Die Daten werden in einem ausgeklügelten System geladen, verarbeitet und im detailliertesten Fall wöchentlich geplant. Die Datenhaltung erfolgt in SAC, da dies zum Projektstart technisch noch nicht in Datasphere möglich war.
Hier ein Überblick über die Datenflüsse, Public Dimensions, Models und Input Stories:Hier steckt viel Konzipierungsarbeit dahinter. Und es war doppelt spannend: es hat sich ja nicht nur das Planungstool, sondern auch gleichzeitig die Hauptdatenquelle vom Altsystem auf S/4 geändert. Eine große Herausforderung für MAM und auch SRB, da die Excellösung selbst auch schon komplex war.
Die Implementierung der Planungslösung lag bei SRB, natürlich in enger Zusammenarbeit mit MAM.
Und so sieht die Planungsmaske für das Sales Planung File (weekly) aus:Hier werden die Daten auf Wochenebene vorgeschlagen und eingegeben. Der oder die Mitarbeitende wird durch farblich markierte Zellen auf Engpässe hingewiesen und durch verschiedene Funktionen in seiner Arbeit unterstützt.
Gelebte Effizienzsteigerung
Die alte Excellösung war gut, hat lange funktioniert und gute Dienste geleistet – setzte allerdings auch Excel-Experten voraus. Mit der SAC Planung können nun mehrere zusätzliche Vorteile erreicht werden:
- Läuft im Browser, kein VPN, keine Installation / Update nötig dank Cloud-Lösung
- Übertragung der Daten und Generierung von S/4 Bedarfen per Knopfdruck
- Integration in die Reportinglandschaft per DataFlows, automatisch ausgeführt in der Datasphere.
- Skalierbar und zukunftsfit, egal ob neue User dazu kommen oder ganze Standorte
- Mit SAC steht die ganze Bandbreite für die grafische Gestaltung bereit
- Die Planungs-Applikation verwendet die Standard-Objekte und -Scripting. Die Betreuung / Erweiterung / Änderung kann daher von allen SAC-kundigen Personen erfolgen, auch extern, falls MAMs Kapazitäten einmal eng sind.
- Zentrale Steuerung der Berechtigungen, nicht nur beim Zugang zur Applikation, sondern auch bei den Inhalten.
- Dank des Preview-Tenants können Neuerungen und Änderungen durch SAP bereits vorab getestet werden. Das verschafft Verlässlichkeit und Ausfallssicherheit.
Teilen
Autor

Irene Preiner
Wenn es um Data Warehousing & Reporting geht, ist Irene Preiner die Frau bei SRB. Sie betreut dazu Unternehmen vor allem aus den Bereichen Metall, Produktion, Versicherung und Pharma.
Als eine langjährige Mitarbeiterin durchlief sie seit 2003 viele verschiedene Bereiche und hat ihr Know-how nach dem Elektronik Studium stetig erweitert.
Kommentare