Die Zukunft ist jetzt: Apple runs SAP
Mit dem iPhone und seinem mobilen Betriebssystem iOS hat Apple das Wort „Digital User Experience“ praktisch neu erfunden. Diese absolute Benutzerfreundlichkeit hält auch immer mehr im Berufsleben Einzug. Bei SAP. Für Apple, und gemeinsam mit Apple.
Es ist 7:30 Uhr. Mein Wecker läutet. Ich checke auf meinem iPhone im Notification Center, ob mir Freunde eine Nachricht geschrieben haben. Ein schnelles Frühstück, danach swipe ich zu den Widgets. Ich sehe, wann die nächste S-Bahn kommt und weiß, ob ich laufen muss oder gemütlich zur Station gehen kann.
So, oder zumindest so ähnlich, läuft mein Morgen ab. Meine persönliche, morgendliche, digitale User Experience. Bereits seit langer Zeit haben sich die privaten Apps nahtlos in den Alltag eingegliedert, sie bestimmen mein ganz persönliches iOS-Benutzererlebnis. Einfach, übersichtlich, für mich individualisiert und mit echtem Mehrwert.
User Experience de Luxe auch im Berufsleben
Angekommen in der Arbeit, endet es oft mit dem nahtlos integrierten Benutzererlebnis. Hier die ständige Nachfrage nach dem Passwort bei verschiedenen Services. Hier unzählige Klicks bis zur gewünschten Information. Muss das so sein?
Die klare Antwort lautet Nein. Die Antwort von mir und die Antwort von SAP. Denn SAP hat dem mittlerweile einiges entgegenzusetzen. Für eine hervorragende mobile User Experience in Unternehmensanwendungen. Für eine hervorragende User Experience auf iOS-Geräten.
1. SAP Fiori for Web
SAP Fiori ist praktisch das Webkit für intelligente, komplexe Webanwendungen. Hier entstehen klassische Webanwendungen im SAP Fiori Look. Mit jedem Release von S/4 liefert SAP in den verschiedensten Modulen neue Standard-Fiori-Anwendungen aus. Diese passen sich responsiv an die jeweils verwendete Displaygröße an und können daher flexibel und einfach auf iPhone, iPad und auch PCs verwendet werden.
Das ist ideal für Prozesse, die bereits von einer Standard-Fiori-Anwendung abgedeckt werden und keine Offline-Funktionalität benötigen. Eine Integration ins iOS-Betriebssystem für Funktionen à la Push Notifications, Widgets, Bluetooth-Zugriff etc. ist hiermit jedoch nicht möglich.
2. SAP Business Technology Platform (BTP) SDK for iOS
Bei SAP BTP SDK for iOS handelt es sich um ein gemeinsam mit Apple entwickeltes Framework, um das Fiori Look & Feel mit dem gewohnten iOS-Benutzererlebnis zu verschmelzen. Kombiniert mit den SAP Mobile Services (powered by SAP BTP) können maßgeschneiderte und voll integrierte iOS-Apps erstellt werden. Hierfür wurde zusammen mit den Apple Designern eine eigene „Fiori for iOS“-Design Language entwickelt, die sogenannten HIG (Human Interactive Guidelines) folgen und somit ein intuitives Benutzererlebnis auf iOS Devices erlauben.
SAP selbst nutzt diese Technologie für Apps, die Standardprozesse abbilden. Derzeit umfasst das Portfolio der SAP IT über 30 eigene native iOS Apps, die mittels SAP BTP SDK for iOS entwickelt und ausgerollt wurden. Diese Apps decken ein breites Spektrum ab. Beginnend bei Least Cost Routing mit Non-SAP Groupware Integration bis hin zu Self-Services mit SAP Connectivity.
Die neueste dieser Anwendungen ist SAP Mobile Start (zurzeit noch als Beta). Dahinter verbirgt sich ein Client für das SAP Launchpad Service (powered by SAP BTP) mit Widgets, Push-Benachrichtigungen und vielem mehr.
3. SAP Mobile Development Kit
Mit dem SAP Mobile Development Kit erfolgt die Entwicklung einer mobilen Anwendung mittels Metadaten und JavaScript. Diese werden zur Laufzeit in native Codes übersetzt. Updates können dank SAP BTP Mobile Services zentral erstellt und verteilt werden. SAP selbst jedoch bietet zurzeit nur einige hierauf basierende Anwendungen an, wie z. B. den SAP Asset Manager.
Ideal ist das SAP Mobile Development Kit für Anwendungen, die Offline-Funktionalität benötigen oder In-House ohne iOS-Kenntnisse (Swift/Swift UI) entwickelt werden sollen. Bestehende Anwendungen, wie der schon angesprochene SAP Asset Manager können ebenfalls erweitert werden. Eine Integration mittels Widgets oder Shortcuts ist jedoch nicht möglich.
Planung entscheidet
Was die richtige Wahl für Ihre mobile Anwendung auf iOS ist, ist schwer zu sagen. Jede der Technologien hat ihre Stärken. Deshalb entwickelt und wartet SAP diese auch parallel und unabhängig voneinander. Es ist jedes Mal aufs Neue interessant und herausfordernd in der Konzeptphase eines Projekts die passende Architektur zu finden.
Denn wie bei vielen anderen Projekten gilt auch hier: Die richtige Planung macht die halbe Miete. Deshalb empfiehlt es sich, bei entsprechender Projektgröße vor Entwicklungsbeginn gemeinsam mit SAP und einem kompetenten und erfahrenen SAP-Partner wie SRB einen mehrtätigen Workshop durchzuführen – am besten zusätzlich mit Designern und Entwicklern von Apple. Dadurch lässt sich einfacher herausfinden, welche Technologie für Ihren eigenen Einsatzzweck optimal passt, mit welcher Technologie sich die entwickelte Applikation noch nahtloser in das iOS-Benutzererlebnis integriert.
SAP runs iOS & Apple runs SAP
Während dem Verfassen dieses Beitrags, habe ich einiges an Lesestoff zusammentragen können, dessen Inhalt diesen Rahmen sprengen würde, jedoch nicht minder interessant ist.
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Autor
Manfred Scheiner
Manfred Scheiner ist als Teamlead Integrierte Digitale Instandhaltung und Solution Architect bei SRB tätig.
Seit 2013 ist er einer unserer schlauen Köpfe und hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht – bereits mit 4 Jahren saß er an einem Windows 3.1 PC.
Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem: iOS- und Web-Apps (insbesondere Objective-C, Swift, UI5), SAP HANA SQLScript Entwicklung und Optimierung, SAP ECC & S/4 (ABAP Entwicklung, S/4 Migration), Schnittstellen-Entwicklung und Integration sowie UX- und UI-Design.
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