UI im Fokus – und was das für Back- und Frontend bedeutet

„Ohne Backend kein Frontend“ – so höre ich oft bei meinen Projekten, hauptsächlich der Entwicklung von nicht-standardisierten Lösungen. Und zugegeben: Natürlich brauchen entsprechende Client/Server-Anwendungen einen Teil, der sich um die Datenverarbeitung kümmert. Umstände, die ein großes Know-how auf der Backend-Seite verlangen. Ein sehr großes. So scheint es für mich ein wahres Ding der Unmöglichkeit, alle möglichen Unternehmensprozesse – sei es Warehouse Management, Supply Chain Management, Maintenance oder Work Clearance Management – als einzelner Entwickler umfassend zu beherrschen.

Entsprechend vertreten wir bei SRB stark die Strategie, die Expertise auf mehrere Entwickler aufzuteilen. Die Folge: Ein Projekt, vielseitige Zuständigkeiten. Umso wichtiger werden Kommunikation und Qualitätssicherung. Sie sind in solchen Projekten das Um und Auf. Doch wer führt?

Backend soll dem Frontend folgen

So kommt es, dass ich selbst bei SRB Ansprechpartner für die Umsetzung von angepassten Lösungen im Web- und Userinterface bin. Ich habe viele Projekte gesehen, viele Projekte gemanagt. Nicht nur, aber auch speziell aus dieser Erfahrung heraus vertrete ich die Auffassung: Das Frontend gibt die Richtung vor.

Bei der Umsetzung von Applikationen mit Userinterface muss es also heißen „UI first“. Dies bedeutet, dass alle Prozesse und Bestandteile einer Applikation so angepasst werden, dass daraus die optimale Userexperience entsteht. Denn einfach gesagt: Am Ende ist es der Mensch, die einzelne Mitarbeiterin oder der einzelne Mitarbeiter, der eine Applikation verwendet, und diese erst durch seine Nutzung zum Erfolg bringt. Oder aus Projektsicht anders formuliert: Das Backend passt sich an das Frontend an, und nicht umgekehrt.

Zusammenspiel essenziell

„UI first“ heißt es also während der Entwicklung, aber auch bei der Qualitätssicherung. Doch es muss auch klar sein: Ein Software-Projekt ist keine IT-Diktatur des Frontend. Das Backend folgt zwar dem Frontend, allerdings müssen beide Teile natürlich auch einwandfrei zusammenspielen. Das eine kann also nicht ohne das andere. Es braucht einen Austausch über Entwicklungsstand, Wünsche und Möglichkeiten. Eine ständige, agile Projektabwicklung und laufende Kommunikation rücken in den Vordergrund.

Kommunikation und Entwicklung unter Kontrolle

Doch wie stellen wir sicher, dass Projekte strukturiert und kontrolliert ablaufen? Einige Entwicklungstools helfen uns dabei. Sofern es die Umstände erlauben, verwenden wir GIT als Versionsverwaltungssystem. Im Web-Umfeld ist dies schon seit Jahrzehnten ein weit verbreitetes und gern genutzten Werkzeug. Auch im SAP/ABAP-Umfeld gewinnt GIT eine immer größere Bedeutung.

Der besondere Vorteil hierbei: GIT lässt uns unseren Quellcode übergreifend über Backend, Middleware und Frontend versionieren. Auch das Paketieren von Codeständen wird zum Kinderspiel. Dies erlaubt es uns zyklisch Anwendungsversionen zu erstellen und zu verteilen.

Ausführliches, automatisiertes Testen und umfassende Dokumentation als Erfolgsfaktoren

Automatisierte wiederkehrende Tasks sind aus einer modernen Entwicklungslandschaft nicht mehr wegzudenken. Sie sind gerade in Zeiten immer schneller werdender Entwicklungszyklen unerlässlich. Deshalb setzen wir bei wiederkehrenden Aufgaben, die zu Qualitätssteigerung beitragen, auf Continuos Integration, kurz CI. Genauer gesagt nutzen wird CI um sogenannte „Build Tasks“ regelmäßig und automatisch ausführen.

Qualitätssicherung ist uns sehr essenziell. Deshalb wird auch unser Sourcecode zyklisch von automatischen „Build Tasks“ überprüft. Somit können etwaige Performance-Probleme, syntaktische Fehler oder auch Kompatibilitätsprobleme schnell und unkompliziert identifiziert und gelöst werden, noch bevor eine entsprechende Anwendung im Live-Betrieb für Kopfzerbrechen und hektische Betriebsamkeit beim späteren Löcherstopfen sorgt.

Auch Integrationstests können wir mittels unserer CI-Tools abbilden. Dadurch optimieren wir Testaufwände, Durchlaufzeiten und natürlich auch Kosten.

Ebenfalls von höchster Bedeutung sowohl für die Entwickler als auch für die Kunden: Eine saubere Dokumentation. Auch hier kommt Automatisierung mittels CI zum Einsatz. So werden Teile unserer Anwendungsdokumentationen automisch erzeugt.

Richtige Entwicklungsumgebung verbessert Outcome

Das Thema „Entwicklungsumgebung“ ist in den letzten fünf Jahren sehr vielfältig geworden. Im ABAP-Umfeld setzen wir seit einiger Zeit auf Eclipse. Jedoch stehen auch in diesem Umfeld laut der Strategie von SAP Neuerungen an.

Im UI5-Umfeld wiederum setzen wir aufgrund der Verbreitung der Technologie bei unseren Kunden derzeit noch auf SAP Web IDE Fullstack. Erlauben es die Umstände, verwenden wir auch Microsoft’s Visual Studio Code. SAP stellt dafür offizielle Plugins zur Verfügung.

Der Vorteil von MS VS Code ist seine Quellcode-Offenheit. Dadurch können alle verfügbaren Plugins installiert werden, was wiederum die Entwicklung beschleunigt. Generell gilt, je komfortabler die Entwicklung für einen Entwickler, desto größer und erfolgreicher der Outcome und somit auch die Qualität und die Durchlaufzeit.

Erfolg durch Expertise und Know-how

All diese Codier-Werkzeuge helfen uns, Projekte „smooth“ für den Kunden umzusetzen. Mit einer klaren Ausrichtung: UI im Fokus, Frontend im Lead, Backend im Blick. Und wie schon erwähnt: Am Ende entscheidet nicht das Tool über eine gute oder schlechte Anwendung, sondern immer der Mensch. Derjenige, der programmiert, und derjenige, der die entstandene Software-Entwicklung verwendet. Ein Hoch auf die Expertise, ein Hoch auf das Know-how.

 

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